Die Matratze in der Albergue ist dermaßen durchgelegen, dass man mit dem Hintern direkt auf dem Lattenrost liegt. Trotzdem schlafen wir relativ gut.
Wir genießen den Sonnenaufgang auf den ersten Kilometern und freuen uns, dass auch heute, wie an jedem Morgen, der Hahn kräht. Der Tag kann also nur gut werden.
Wir freuen uns schon auf Santiago de Compostela und so nehmen wir die bergige Strecke gerne in Kauf. Obwohl es auch heute morgen wieder sehr kühl ist, schwitzen wir ordentlich. Oben angekommen, entdecken wir ein Café und machen unsere erste und einzige Pause heute. Dafür trinken wir jeweils gleich zwei Sojamilch-Kaffee, denn dieser ist hier verdammt lecker.
Wir gehen weiter und entdecken in weiter Ferne die Kathedrale am Horizont. Bis zum Stadtzentrum sind es noch gut 5 Kilometer, trotzdem ist der Weg schön ländlich bis zur letzten halben Stunde, als wir durch die Stadt laufen. Für Fotos ist jetzt keine Zeit mehr, wir wollen einfach nur schnellstmöglich ankommen.
Als wir dann um die Ecke der Kathedrale biegen, drehen wir unsere Jakobsmuscheln, die wir die letzen 12 Tage mit der offenen Seite nach oben am Rucksack getragen haben, mit der offenen Seite nach unten, um all die gesammelten Eindrücke festzuhalten. Wir umarmen uns und mich überkommt ein bekanntes Glücksgefühl. Toll, wieder hier zu sein!
Wir setzen uns auf den Platz vor der Kathedrale und essen etwas, während wir Fotos schießen. Um kurz nach 12 machen wir uns dann auf Richtung Hostel, um unsere Rucksäcke abzustellen und zu duschen. Die Dusche nach einer Wanderung ist einfach das Beste!
Nach der Dusche gehen wir wieder in die Innenstadt, um unsere Compostela, unsere Pilgerurkunde, abzuholen. Mir graut es jetzt schon davor, denn in 2016 habe ich für meine Compostela 2 1/2 Stunden anstehen müssen. Und das mit geschundenen Füßen… Dieses Mal stehen wir aber „nur“ 1 3/4 Stunden an, bis wir die Compostela endlich in den Händen halten. Darauf trinken wir uns erstmal ein Bier. Feierabendbier sozusagen.
Da die Temperaturen immer noch recht niedrig sind, haben wir große Lust auf einen Eintopf. Mit der Küche ich der Albergue lässt sich dieser Wunsch leicht erfüllen und wir kaufen Aubergine, Karotten, Spitzkohl, Lauch, Kichererbsen, Tomaten und Nudeln ein. Wir haben gestern am Wegesrand noch etwas Rosmarin mitgenommen, der kommt auch gleich mit rein und in der Albergue gibt es geräuchertes Paprikapulver. Halleluja!
Am frühen Abend ruhen wir uns in zwei Sesseln in der Albergue aus, denn wir wollen morgen früh los nach Finisterra. Eine Horde Schüler kommt ebenfalls in der Albergue unter und macht einen Höllenlärm. Hoffentlich können die sich diese Nacht benehmen!
Morgen wollen wir dann den Bus nach Finisterra nehmen. Drei Stunden braucht der, weshalb wir etwa gegen Mittag dort ankommen werden. Ich freue mich schon auf den Sonnenuntergang und hoffe, dass das Wetter auch mitspielt.
Bis morgen!
Alles Liebe
Liebe Rina,
ich komme gar nicht mehr weg von deiner Seite! Vielen Dank, dass du uns an deinen Wanderungen teilhaben lässt 🙂
Ich möchte gern das erste Mal in meinem Leben Wandern gehen und dachte eigentlich an den Camino Portugues, allerdings inspirierst du mich gerade auch sehr fürs Wandern auf Mallorca. Kannst du hier eine Empfehlung aussprechen für eine blutige Anfängerin?
Herzliche Grüße
Anna
Autor
Liebe Anna-Maria,
als Anfängerin würde ich dir Tagestouren empfehlen. Um Tagestouren zu planen, suche ich mir immer Orte aus, die ich entdecken möchte und nehme dann meine komoot App zur Hand, um an dem entsprechenden Ort nach Toren zu suchen. Manchmal kreiere ich auch selber Touren und sehe durch die App direkt wie viel Höhenmeter, welcher Untergrund und wie viel Zeit ich für die Tour benötigen werde. Von daher kann ich dir die App vor allem empfehlen. Ansonsten: einfach loslaufen. Mit jeder Tour trainierst du und erhöhst so deine Ausdauer. Aber lass dir gesagt sein: Es ist immer anstrengend 😀
Liebe Grüße
Rina
Hi Rina
War eine tolle Zeit, die wir in den Unterkünften gemeinsam verbracht haben
Eindrucksvolle Bilder so wie eine super Reportage
Schöne Grüße (derzeit aus Hamburg)
Kai-Uwe
Ich hoffe du weißt wer ich bin und schöne Grüße an Steffi
Konntet ihr den Sonnenuntergang am Ende der Welt genießen?
Autor
Lieber Kai-Uwe,
das war es wirklich! Und der Sonnenuntergang in Finisterra war ein großartiger Abschluss des Caminos. Bericht folgt! 😉
Ich wünsche dir noch eine gute Heimreise!
Liebe Grüße auch von Steffi!
Rina
Ich habe Tränen in den Augen bei deinem Bericht, weil ich mich mitfreue ?
Genieß den Rest der Zeit und ich freue mich auf dich zu Hause ?♀️?
Autor
Awww. Das ist ja süß! ❤️
Ich freue mich auch schon auf Zuhause!
Liebe Grüße
Rina