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Früh am Morgen, um kurz vor sieben mache ich mich auf meine zweite Pilgerreise. Die Zugfahrt ist sehr angenehm und vergeht recht schnell. Lediglich in Lübeck muss die Lok getauscht werden, was zu 10 Minuten Verspätung führt.
Nachdem ich auf der Fahrt zuvor Hamburg und Bad Oldesloe passiert hatte (meine Etappenziele) kam mir kurzzeitig der Gedanke, wie absurd das ist: Ich fahre mit dem Zug an den Städten vorbei, bei denen ich sozusagen auf dem Rückweg wieder dran vorbei laufe.
In Timmendorfer Strand holt mich meine Arbeitskollegen Daniela ab. Sie wohnt in Timmendorfer Strand und arbeitet unter der Woche in Gütersloh, was zur gleichen Marktregion wie Wuppertal gehört, in der ich arbeite.
Wir fahren nach Niendorf und spazieren die Promenade auf und ab und sie erzählt mir ein paar Dinge über den Ort. Danach lädt sie mich zu sich nach Hause ein und wir verbringen einen schönen Nachmittag mit einem Kaltgetränk in der Sonne. Am späten Nachmittag nehme ich den Zug nach Lübeck, denn ich hatte der Küsterin versprochen, dass ich um spätestens 18:00 Uhr an der Pilgerunterkunft ankomme.
Zehn Euro kostet die Nacht in der Unterkunft, in der vier Personen schlafen können. Es gibt zwei Zimmer mit jeweils einem Doppelbett. Auch gibt es eine Küche, aber ich hatte mir schon im Vorfeld überlegt wo ich abends essen gehen wollte, so dass ich die Küche nicht brauche.
Ich bekomme einen Schlüssel, den ich morgen bei meiner Abreise in den Briefkasten der Kirche werfen soll. Nachdem ich mein Bett gemacht habe und meinen kleinen Tagesrucksack gepackt habe, mache ich mich auf dem Weg zum Café Affenbrot, das östlich der Kirche St. Jakobi am Kanal liegt. Es ist ein vegetarisches Restaurant, in dem es auch veganes Angebot gibt. Ich entscheide mich für einen Grünkernburger mit Kartoffelspalten und Salat und dazu nehme ich ein Alsterwasser. Das Essen schmeckt mir sehr gut und die Angestellten des Kaffees sind sehr gut drauf.
Auf dem Rückweg zur Unterkunft gehe ich noch einen kleinen Umweg, vorbei an der Eisdiele Venezia, in der es veganes Eis geben soll. Heute gibt es leider kein Schokoladeneis, daher nehme ich Mango und Ingwer-Zitrone. Und zum ersten Mal seit Jahren esse ich das Eis aus einer Waffel, denn die ist dort auch vegan.
Zurück in der Unterkunft ziehe ich mir meine Ski-Unterwäsche als Schlafanzug an, wasche mir das Gesicht, putze mir die Zähne und wasche meine Unterwäsche und die Socken im Waschbecken. Da ich heute noch nicht richtig gepilgert bin, brauche ich die Hose und das Hemd noch nicht zu waschen.
Ich schreibe ein paar Zeilen über den Tag in mein Notizbuch und sortiere die Fotos, die ich bisher gemacht habe. Dann gehe ich ins Bett und spiele noch ein bisschen auf dem Handy. Morgen will ich früh aufstehen und zeitig meine Tour starten, da der Weg ungefähr 30,5 km lang sein wird. Der Reiseführer schätzt dass ich dafür 8 Stunden brauche.
Ich plane in Reinfeld eine Pause zu machen und dort Mittag zu essen. Was es dort für mich gibt, weiß ich noch nicht. Ich habe mir von zu Hause noch ein paar Scheiben Vollkorntoast und etwas Frischkäse mitgebracht, woraus ich mir für das Frühstück auf dem Weg ein paar Sandwiches schmieren werde.
Dinge, an die ich morgen auf jeden Fall denken muss: Füße tapen, an verschiedenen Stationen Stempel für den Pilgerpass abholen (das Ding soll nachher schön voll sein) und den Weg genießen!
Alles Liebe
Wie immer, ist auch dieser Reisebericht des ersten Tages Deiner Pilgerreise in Deutschlands Norden wieder sehr spannend und interessant geschrieben.Freue mich auf die nächsten. Für heute wünsche ich Dir eine gute Nacht und schöne Träume…
Autor
Liebe Hella,
Ich danke dir für deine lieben Worte. ?
Liebe Grüße
Rina