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Mit Blick auf meine nächste, längere Wanderung habe ich letztes Wochenende mal wieder meinen großen Rucksack gepackt, um meine neuen Wanderschuhe zu testen und auch meine Gelenke wieder ein wenig an die Last zu gewöhnen.
Eingepackt habe ich unter anderem Schlafsack, isolierende Luftmatratze, Kochset, Regenjacke und ein paar Kochbücher (was auch sonst für Bücher?), die die Kleidung imitierten. Mir schien es absurd, die frische Kleidung aus dem Schrank in den Rucksack zu packen, nur um sie umher zu tragen. Daher haben die Kochbücher diesen Part übernommen.
Schon beim ersten Aufsetzen des Rucksacks merkte ich, dass sich die Last mit ihm sehr viel angenehmer tragen lässt, als mit meinem alten Rucksack. Er sitzt auch viel höher auf dem Rücken und lässt meinem Po die nötige Bewegungsfreiheit.
Mit meinen Schuhen habe ich immer gewisse Probleme. Während ich mit meinen alten Schuhen bei Tageswanderung mit nur wenig Gepäck keine Probleme hatte. So hatte ich auf dem Jakobsweg durch das Gepäck, die teilweise höheren Temperaturen und die Mehrbelastung durch tägliche Strecken um die 25 km, angeschwollene Füße und starke Probleme mit Blasen. Die Schuhe waren dann einfach zu eng vorne. Auch waren sie zum Ende hin so abgelaufen, dass sie nicht mehr genügend Polsterung zwischen Fuß und Boden baten, was zu schmerzhaften Fußsohlen führte.
Also mussten ein paar neue Schuhe her.
Als erstes hatte ich ein paar von Salomon für schlappe 200 EUR gekauft. Im Geschäft fühlten sie sich gut an und für den Preis, dachte ich, sind sie bestimmt auch etwas auf längere Sicht. Ostermontag habe ich sie dann zusammen mit meiner Schwester auf der Gelpe-Runde getestet. Nach vier Stunden hatte ich an den Seiten beider Fersen Blasen, eine kleine Blase am Zeh und die Falte zwischen Fußballen und dickem Zeh fühlte sich wund an. Das war aber alles nur halb so wild. Am rechten Außenknöchel entwickelte sich ein stechender Schmerz. Der Schuh saß aber nicht zu eng und beim hineingreifen fühlte ich keine harte Kante. Ich weiß bis heute nicht, warum ich solch einen harten, stechenden Schmerz an dieser Stelle hatte. Als meine Schwester und ich dann die Schuhe für die letzte Stunde tauschten, damit ich nach Hause laufen konnte, hatte sie danach auch eine leichte Druckstelle. Also habe ich die teuren Dinger umgetauscht.
Zweiter Versuch. Marten und Angie sind sehr zufrieden mit ihren HAIX Black Eagle Athletic. Also habe ich sie mir mal online angesehen und bestellt. Nach einem Tag tragen zu Hause fühlten sie sich schon mal gut an. Und auch auf der ersten Tagestour waren sie recht bequem. Und nun sollten sie mit Gepäck getestet werden.
Für die Testrunde habe ich mich für eine mittellange Strecke entschieden, die schön abwechslungsreich ist. Zwar werde ich bei meiner nächsten, langen Wanderung nur wenig Höhenmeter überwinden müssen, aber die Schuhe in unwegsamen Gelände zu testen, schadet ja nicht. Fränki heißt der Mensch, der im Bergischen schöne Routen erstellt, die gerne auch mal über ganz schmale Trampelpfade führen, die teilweise gar nicht als Weg erkannt werden (ein hoch auf das Navi!). Von ihm stammt auch der Track für die Gelpe-Tour.
Hier gibt’s die von mir gelaufene Route:
Zufällig bin ich auch Teile eines Jakobsweges gelaufen, auf der mich eine Frau ansprach, ob ich auf dem Jakobsweg unterwegs sei. Wir haben uns kurz unterhalten und sie erzählte mir von ihrem Sohn, der ebenfalls auf dem Camino Francés (dem „klassischen“ spanischen Jakobsweg) unterwegs war. „Sie machen es richtig. Sie müssen solche Dinge machen, solange Sie dazu in der Lage sind! Wir haben das auch gemacht und weil wir jetzt nicht mehr können, zehren wir noch von den Erinnerungen!“ Wie recht sie hat!
Hier ein paar Impressionen von der Wanderung:
Da ich am morgen noch mit ein paar Freunden beim Brunchen war, habe ich das Kochen dieses Mal ausfallen lassen. Ich habe mich nach halber Strecke auf eine wunderschöne Wiese gelegt und dort meine Füße ausgelüftet und betrachtet. Die Falte zwischen Ballen und dickem Zeh war wieder ein bisschen wund (wie immer) und eine Mini-Blase (so groß wie eine Belugalinse) hatte ich gesehen, aber nicht gespürt. Von daher: top! Nur meinen rechten Fuß muss ich ein wenig beobachten und vielleicht mit einer Bandage stärken. Bei unebenem Untergrund merke ich die Nachwehen meines Bänderrisses unter dem Gewicht.
Ich gehe wieder los
Diese Schuhe und dieser Rucksack werden mich also auf meiner nächsten Tour begleiten. Und diese wird wieder ein Jakobsweg, die Via Baltica. Da mir natürlich wieder die Zeit fehlt, den kompletten Weg zu gehen (die Via Baltica verläuft von Usedom nach Osnabrück und ist über 750 km lang), habe ich mich entschlossen in Lübeck zu starten und über Hamburg nach Bremen zu gehen. Das sind rund 230 km, die ich in rund 10 Tagen schaffen kann. Einen neuen Pilgerpass habe ich mir natürlich auch schon bestellt.
In ein paar Wochen geht es los und ich bin gerade fleißig dabei beim Equipment auszutauschen und aufzumotzen. Der Camino Francés hat mir einige Dinge beigebracht, die ich nun besser machen kann.
Es gibt also einen neuen, bequemeren Rucksack, neue Schuhe, ein größeres Handtuch und mein MacBook bleibt zu Hause. Stattdessen will ich meine Reisetastatur mitnehmen. Die Streckenplanung mach ich erst kurz vorher. Anders als in Spanien werde ich mich vorher ankündigen müssen, wenn ich einen Schlafplatz bekommen möchte. Es gibt auch hier entlang des Weges ein paar Pilgerunterkünfte, aber so gut wie in Spanien ist man hier nicht organisiert. Da das Übernachten in einer Herberge oder Pilgerunterkunft aber auch den Charme eines Jakobswegs ausmacht, möchte ich ungern von einem Hotel zum nächsten Wandern, sondern auch spartanisch leben. Es macht soviel Spaß!
Ich freue mich schon sehr auf den Weg und hoffe, dass das Wetter ein wenig mitspielt. Vor allem bin ich gespannt, wie es sein wird, durch eine Großstadt wie Hamburg zu wandern.
Ich werde natürlich hier darüber berichten.
Alles Liebe
Ich bin gespannt, wie es sich auf einem solchen Weg in Deutschland wandert!
Ich freue mich auf weitere Berichte… 🙂
Autor
Liebe Carolin,
ich bin auch schon sehr gespannt!
Liebe Grüße
Rina